Für viele ist die Regel beim Wechsel der Autoreifen eine Selbstverständlichkeit: Winterreifen von O bis O. Der phänomenologische Winter mit Eis, Schnee und glatten Straßen dauert schätzungsweise von Oktober bis Ostern – also März/April. Auch für den menschlichen Körper herrscht von O bis O ein Winterzustand. Dies ist gerade am Vitamin D-Spiegel deutlich zu erkennen.
Woher bekommt der Körper das benötigte Vitamin D?
Etwa 20 % des Vitamin D-Bedarfs kann aus der Nahrung gewonnen werden. Daneben ist der menschliche Körper in der Lage, Vitamin D selbst herzustellen. Dafür benötigt er jedoch Sonnenlicht beziehungsweise die darin enthaltene UV-B-Strahlung. Im Sommer reicht es daher aus, sich mit unbedeckter Haut (beispielsweise Gesicht, Arme und Beine), 10 bis 15 Minuten in der Sonne aufzuhalten. Die vom Körper gebildete Vitamin-D-Menge ist dann ausreichend, um den täglichen Bedarf zu decken und darüber hinaus noch Reserven anzulegen.
Sommerzustand und Winterzustand
Spätestens nach der Sommersonnenwende, wenn die Tage deutlich kürzer werden, dringt in den hiesigen Breitengraden nicht mehr genügend UV-B-Strahlung durch. Zudem werden meistens nur noch Gesicht und Hände dem Sonnenlicht unmittelbar ausgesetzt. Ab Oktober fehlt dem Körper dadurch die Möglichkeit, selbst Vitamin D in ausreichender Menge zu produzieren. Etwaige Depots, die über den Sommer gebildet werden konnten, werden dann sehr schnell abgebaut.
Wozu dient Vitamin D?
Nach zahlreichen Untersuchungen steht Vitamin D im Zusammenhang mit der Vorbeugung verschiedener Krankheiten. Positive Effekte werden bei der Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose und der Regulierung des Kalziumstoffwechsels gesehen, wie auch im Zusammenhang mit Krebserkrankungen, Diabetes und Immunschwächen. Ebenfalls stehen verschiedene psychische Erkrankungen, wie Depression und Schizophrenie, in einem Zusammenhang mit Vitamin D-Mangel.
Ist Vitamin D für die Selbstmedikation geeignet?
Neugeborenen und Säuglingen wird rein prophylaktisch eine Vitamin D-Gabe gereicht. Dies erfolgt jedoch unter Kontrolle der behandelnden Kinderärzte. Auch für Erwachsene gilt, dass die Zufuhr von Vitamin D in den Wintermonaten als sinnvoll und bei rund 90% der Bevölkerung auch als notwendig erachtet wird. Jedoch sollte die Einnahme nicht ohne ärztliche Kontrolle erfolgen. Hierzu kann zunächst der Vitamin D-Spiegel im Blutserum getestet werden, um die Höhe der erforderlichen Dosierung zu bestimmen. Präparate bis zu einer Wirkstoffdosis von 25 µg sind dabei apothekenpflichtig und nicht im Drogeriehandel erhältlich. Höhere Wirkstoffinhalte sind verschreibungspflichtig. Hier wird der Arzt nach der Untersuchung auch eine Einnahmeempfehlung aussprechen, in welcher Dosishöhe das Präparat wie oft einzunehmen ist. Bis zu einer täglichen Dosierung in Höhe von 100µg für Erwachsene gilt die Einnahme von Vitamin D jedoch als unbedenklich.